Sorgen für Aufklärung: Priv.-Doz. Dr. med. Benedikt Ostendorf, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Robert Nitz, Wall AG, Julia Heinz, Abbott Immunology, Prof. Dr. med. Matthias Schneider, Rheumazentrum Rhein-Ruhr, Dipl.-Des. Dipl.-Psych. Prof. Wilfried Korfmacher, Fachhochschule Düsseldorf.
Bringen Licht ins Dunkel: Die City-Light-Poster der Wall AG sind ein perfektes Medium für die Kampagne, die Röntgenbilder von operierten Gelenken als kreativen Blickfang benutzt.
Stehen im Leben: Die Plakate bringen die Kampagne gegen die Volkskrankheit auf die Straße und erreichen damit weiteste Kreise der Bevölkerung.
Rheumatoide Arthritis
Rheuma ist ein bekannter Begriff. Doch trotz der großen Popularität des Begriffs,
weiß die Bevölkerung viel zu wenig über die weit verbreitete Krankheit. Entgegen
der landläufigen Meinung ist Rheuma nämlich kein bloßes „Wehwehchen” oder nur ein
„Alte-Leute-Leiden”. Rheuma ist oftmals sehr gefährlich und manchmal auch
heimtückisch. Rheuma kann jeden treffen, muß aber kein Schicksal sein.
Insbesondere die Rheumatoide Arthritis ist gegenüber den Arthrosen eine eher
unbekannte Größe. Zwar sind die diagnostischen und therapeutischen Methoden
heute schon weit fortgeschritten, aber heilbar ist die Krankheit nicht. Die
Früherkennung ist entscheidend, um einen effektiven Behandlungsprozess in die Wege
zu leiten und das Fortschreiten der Symptomatik rechtzeitg zu kontrollieren.
Rheuma ohne Decke
Unter diesem Arbeitstitel beschäftigte sich ein Forschungsprojekt im Fachbereich
Design der Fachhochschule Düsseldorf auf Initiative der Rheumatologischen Klinik
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit dem Verhältnis von Krankheit und
Kommunikation, Medizin und Medien. Das Wortspiel verwendet bewusst das Klischeebild
von der Rheumadecke, mit dem das Leiden im Volksmund gern verharmlost wird.
Im Rahmen eines Kurses entwickelten Designstudenten im Sommersemester 2007
kreative Ideen für öffentlichkeitswirksame Werbemaßnahmen in Kooperation
mit den Projektpartnern Abbott Immunology und der Wall AG. Ziel war eine
plakative Kampagne, die aufräumt mit Märchen und Mythen. Vielmehr sollten
die Mechanismen des Marketings genutzt werden, um über die (un)heimliche
Volkskrankheit aufzuklären und ihr ein scharfes Profil zu verleihen.
Tatsächlich wurde 2008 ein Konzept realisiert, das die gewünschten Kriterien
erfüllt. Dafür sorgt ein Key Visual, das die Krankheit dramatisch
darstellt – und zwar durch Röntgenbilder, die Gelenkschäden mit chirurgischen
Versorgungen in Form der Buchstaben R H E U M A zeigen.
Auch die Headlines der Citylight-Poster beschönigen nichts, sondern rütteln
mit eindringlichen Warnmeldungen auf. Wenn man einmal Rheuma hat, wird es
„nicht wieder werden.” Rheuma „kann lebenslang schmerzen.” Und gegen Rheuma
„hilft keine Decke.” Aber „soweit muss es nicht kommen.” Das ist die gute
Nachricht. Und das gemeinsame Motto lautet:
Rheuma ist behandelbar
Alle anderen Resultate des Forschungsprojektes sind ebenfalls von Bedeutung,
um die Relevanz des Themas zu erhöhen, die Solidarität mit den Betroffenen
zu steigern und die Früherkennung zu unterstützen. Denn sie setzen kreative
Kommunikationskonzepte gegen klassische Stereotypen und vermitteln mit
neuartigen gestalterischen Mitteln Wissen, das wichtige Informationen über
wenig bekannte Zusammenhänge enthält.
In dieser Publikation werden darum sämtliche Ergebnisse dokumentiert, um
sie einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Und am Ende wird ein
perspektivischer Ausblick gegeben auf ein Konzept, das für die Kommunikation
der Krankheit in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen wird. Denn:
Rheuma kann jeden treffen
Prof. Dr. med. Matthias Schneider
Priv.-Doz. Dr. med. Benedikt Ostendorf
Dipl.-Des. Dipl.-Psych. Prof. Wilfried Korfmacher